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Lutein & mehr: Die wertvollen Inhaltsstoffe des Einkorns

Die für Einkorn charakteristische goldgelbe Farbe der Backwaren lässt sofort erkennen: Einkorn muss einen hohen Gehalt an Carotinoiden besitzen! Genauer gesagt an Lutein, dem in Triticum-Arten zu 90-100 % vorherrschenden Carotinoid.

In einer auf 75 Proben basierenden Studie, haben Wissenschaftler der Universität Hohenheim (Stuttgart) im Jahre 2015 den Luteingehalt von Vollkornmehlen aus fünf Triticum-Arten untersucht (J. Agric. Food Chem. 2015, 63, 5061-5071). Dabei zeigte Einkorn einen deutlich höheren Gehalt an Lutein als Emmer, Dinkel, Hartweizen und Brotweizen. Im Vergleich zum „modernen“ Weizen ist im Urgetreide Einkorn sogar das Sechs- bis Zehnfache an Lutein enthalten.

Obwohl der Lutein-Gehalt in manchem Gemüse (v.a. Spinat oder Kohl) und in Eigelb um ein Vielfaches höher liegt, darf man nicht vergessen, dass Getreideprodukte regelmäßiger und in größerer Menge verzehrt werden. So darf man Einkorn als wertvolle, völlig natürliche Lutein-Quelle betrachten, insbesondere für Veganer.

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Dem Lutein, das vom Körper nicht selbst gebildet werden kann, werden verschiedene positive Wirkungen für die Gesundheit zugeschrieben. Allen voran gilt es als „Schutzstoff“ für die Augen, da die Substanz für den gelben Fleck im Auge, den Bereich des scharfen Sehens, benötigt wird. Lutein kann dazu beitragen, einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird das Carotinoid im Auge als Antioxidans, sowie als UV- und Blaulichtfilter benötigt, um die Netzhaut vor energiereicher Strahlung zu schützen.

Doch scheint Lutein noch weitere positive Effekte zu haben. Carotinoide sind Antioxidantien mit potentiell entzündungshemmenden Eigenschaften. Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Linköping (Schweden), 2017 veröffentlicht im Fachmagazin „Artherosclerosis“, hat gezeigt, dass Lutein das Potential hat, chronische Entzündungen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) zu unterdrücken – was in das Bild anderer Forschungsergebnisse passt, die Lutein eine schützende Wirkung für die Arterien bescheinigten. Darüber hinaus hat die schwedische Studie auch gezeigt, dass Lutein resorbiert und in den Immunzellen des Blutes gespeichert wird.

Hinsichtlich der ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe von Einkorn ist aber nicht nur Lutein positiv zu erwähnen. In ihrem Buch „Unterschätzte Getreidearten“ dokumentieren Dr. F. Longin und Prof. Dr. Miedaner von der Universität Hohenheim, dass Einkorn – im Vergleich zu Emmer, Dinkel und Weizen – nicht nur den höchsten Gehalt an Rohprotein, Carotinoiden (Lutein) und Tocolen (einer Vorstufe des Vitamin E) aufweist, sondern auch reicher ist an Mineralstoffen und Spurenelementen, insbesondere an Calcium, Mangan, Zink und Selen.